Nach dem Ironman Florida brauchte ich jetzt erst einmal ein paar Tage zum abschalten.
was ist passiert?im Grunde genommen eine gute Frage!
Antwort: keine Ahnung!und ich werde es wohl auch nie erfahren was in diesen Minuten im Kopf in mir vorging.
Aber von vorne:
der Rennmorgen begann wie immer.um 4uhr bimmelte der Wecker.ich hatte ganz gut geschlafen und war auch sofort da.was mich irretierte was das rauschen vor der Balkontür.ich wagte einen Blick nach draussen und war schnell erschrocken.nachdem sich das Wetter seit Ankunft am Mi vor dem Rennen immer besser entwickelte war dieser anblick dann doch erschreckend.ordentlicher Wind und noch viel schlimmer,richtig hohe Wellen sorgten für weniger gute Stimmung.
dann schnell einn paar Bagels zum Frühstück reingeschmissen und so ging es dann um 5’15 mit dem Auto zum Startgelände.
Ab da kam doch relativ viel hektik ins Spiel,was man am Rennmorgen gar nicht gebrauchen kann.die Special Needs Beutel mussten ausserhalb vom Gelände abgegeben werden und der Weg war recht lang.Am Ende war alles etwas knapp mit der Zeit und so konnte ich nichtmal die Reifen nachpunmpen.um 6’30 hieß es dann raus aus der Wechselzone.Dann ab zum Strand,eincremen und Neo an.schon erfolgte der Startschuss für die Profis.danach eine live gesungene Version der US Nationhymne,wie schon vor dem Start in Miami.da muss man schon sagen das die Amis das gut drauf haben.hat schon was und sorgt für Gänsehautstimmung
Punkt 7uhr erfolgte dann der Kanonenschuss zum Start des Ironman Florida.
ich sortierte mich relativ weit vorne ein und hatte neben den 3000 Athleten und der Uhr einen weiteren Gegner……das Meer.was sich sofort zum Start da auftürmte ging eigentlich gar nicht.heftige Wellen sorgten dafür das man kaum ins Wasser kam und als man die ersten überwunden hatte,ging es wegen der Gegenströmung,zumindest gefühlt, kaum einen Meter nach vorne.
dennoch verging die Zeit zur ersten Boje meiner Meinung nach schnell.dafür dauerte der Rückweg,trotz Strömung im Rücken, relativ lange.
Nach Beendigung der ersten 1,9km langen Runde ging es zum Landgang kurz raus,um sich dann erneut in die Fluten zu stürzen.
eine Welle zog mir den Boden unter den Füssen weg und zack ging es erst einmal auf die Nase,sah bestimmt spassig aus für die anderen.
Trotz den Schwimmbedingungen spulte ich das schwimmen erstaunlich routiniert runter und so kam ich dann mit einer Schwimmzeit von 1:07:29 aus dem Wasser.keine gute Schwimmzeit für mich,aber unter den Bedingungen doch wirklich ok.
der Wechsel verlief ohne Probleme,war aber dennoch durch die langen Wege nicht wirklich schnell.
ab aufs ad und hier spulte ich ohne groß nachzudenken mein Programm ab.die Strecke war anders als in den Jahren zuvor doch mit leichten Wellen versehen und nicht mehr ganz flach.also eigentlich wie für mich gemacht.ich ging nicht ganz das hohe Tempo das ich eigentlich angehen wollte.ich musste ja auch im Hinterkopf haben das ich nur 5 Tage regenerieren konnte nach dem 70.3 Ironman Miami und eigentlich wollte ich den Ironman Florida dann ja auch eher zum ausklingen nehmen.
es life aber eigentlich.eine Strasse mit Wendepunkt,etwa zur Hälfte der Strecke,sorgte dann irgendwie für den Stimmungsumschwung.10km mit Rissen in der Strasse gingen mir gehörig auf die Nerven und irgendwie gab es dann bei km 100 auch einen Riss bei mir im Kopf.ich fing an zu denken und das war ein Fehler.plötzlich machte das ganze keinen Spass mehr.von einen Augenblick auf den nächsten,obwohl es nie schlecht lief.
tja,das Ende vom Lied………
Ein Scott Plasma Premium stand in der Wechselzone und sein Besitzer ging nicht mehr auf die Laufstrecke.ein schwacher moment reichte und ich war raus aus dem Rennen.und das ganze obwohl es mir nie schlecht ging.ich war gesundheitlich voll da,die Muskeln waren ok,also alles bereit für ein gutes Rennen.
Aber ich saß wie ein Häufchen Elend am Streckenrand und der Kopf war völlig leer.
ich hatte einfach keine Lust mehr auf den Sport.ich glaube nicht das es an dem gewagten Projekt lag in 6 Tagen zwei mal anzutreten.ich glaube vielmehr daran das ich über das Jahr verteilt an irgendeiner Stelle was zuviel gemacht habe.
Einfach schade….schade für mich,um das hohe Startgeld,die Vorbereitung und auch für alle die mitgefiebert haben.
ich brauchte eine Weile mich zu sammeln und beschloss dann mich erstmal um meinen Freund Gerhard zu kümmern.nachdem ich über den Tracker rausgefunden hatte wo er sich befindet,machte ich mich auf die Suche und konnte ihn auf der ersten Runde schon für einen km begleiten und ihm Mut zusprechen,denn er machte bis hierhin ein großes Rennen.
ich beschloss ihn auf der zweiten Marathonhäfte zu begleiten.so ging es schnell mit dem Auto zum Start/Ziel Bereich und ab in Lauerstellung.
ich konnte dann doch noch einmal die Stimmung an der Laufstrecke aufsaugen und ihn bis ins Ziel begleiten.
ein Moment der mich dann doch noch glücklich machte,das zumindest einer das Ziel glücklich und gesund erreichen konnte.
für mich gilt es das ganze nun zu verarbeiten und entsprechend gestärkt aus dem ganzen wieder herauszukommen um die Planungen für die nächste Saison aufnehmen zu können